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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 16. Kudolf von Hasburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 52

1907 - Leipzig : Freytag
52 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjon berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod vorzubereiten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjon blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 31. Ludolf von Halisburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstanfe, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Henkershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichtsburg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von feinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 74

1889 - Leipzig : Freytag
74 Vierzehn Jahre spter kam die Rache fr das unschuldige Blut der die Franzosen; denn ein Edelmann aus Salerno, dem Karl von Anjon alles geraubt hatte, zettelte eine Verschwrung an, und beim Vesperluten des Ostermontags 1282 wurden alle Franzosen in Palermo und dann auf der ganzen Insel ermordet. (Sizilianische Vesper.) Dann landete Peter Iii. von Aragon, Gemahl der Tochter Manfreds und rechtmiger Erbe der Staufer, schlug Karls Flotte, lie sich als König von Sizilien krnen, und nach langen Kmpfen behielt 1302 sein Sohn Friedrich Sizilien und trat nur Neapel an Karl Ii., den Sohn des 1285 verstorbenen Karl von Anjou, ab. 23. Crbcn, Kitte und Kunst im Mittelalter. 1. Das Rittertum. Der Kriegsdienst zu Pferde war seit alter Zeit auge-sehener als der zu Fu und konnte schon wegen des Aufwands, den die Unter-Haltung des Pferdes, die Ausrstung und die lngere, sorgfltigere bung in den Waffen verursachten, nur von den Reichen und Vornehmen geleistet werden. Von ihrem Reiterdienste erhielten sie den Namen Ritter, und sie bildeten mit der 25. Kriegstiacht aus dem 26. Kriegstracht aus dem zwlften Jahrhunderte, vierzehnte 3ahrhunberie. 27. Rittertracht aus dem fnfzehnten Jahrhunderte. Zeit einen besonderen Stand, der sich Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen zu den hchsten Zielen setzte. Die Aufnahme in den Ritter-stand geschah erst aufgrund einer standesgemen Erziehung. Mit dem siebenten Lebensjahre wurde nmlich der Knabe von edler Herkunft zu einem andern Ritter gebracht und als Edelknabe (Page), im Dienste der Edelfrau, in feiner Ritter-sitte unterwiesen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte die Waffen, besorgte Botendienste und machte seinen Krper durch Waffen- und Reitbungen stark und geschmeidig. Mit dem 14. Lebensjahre erhielt er das Schwert, welches vom Priester eingesegnet war, und hie von nun an Knappe oder Junker. Fortan

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 37

1889 - Leipzig : Freytag
37 und Heinrich Ii., der Verbndete des Herzogs Moritz von Sachsen, an-gehrten. Auf letzteren folgten nach einander feine drei Shne, Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii. Als dieser von einem Mnch ermordet wurde, war auch dieses Haus ausgestorben, und es folgte die Familie Donrbon oder Navarra (15891792). 2. Die Reformation in Frankreich. Die Reformation nach der Lehre Calvins fand auch in Frankreich zahlreiche Anhnger, die man Hugenotten hie. Ihre Zahl wuchs trotz der Verfolgungen, und selbst viele Groen des Reiches gingen zu ihnen der, wie das Haus Bourbon, ein Zweig des Knigshauses, das Aussicht auf Nachfolge hatte und in dem von ihm beherrschten kleinen Knigreiche, im franzsischen Navarra und in Bearn, der neuen Lehre eine Freistatt gewhrte; auch der berhmte Ad-miral Cvliguy zhlte zu den Hugenotten; und so gab es um 1560 etwa 2000 calvinische Gemeinden, namentlich in Sdsrankreich. An der Spitze der katholischen Partei stand der lothringische Herzog Franz von Guise; dieser lie einmal in Vassy in der Champagne eine friedliche Hugenotten-Versammlung, die in einer Scheune ihren Gottesdienst verrichtete, berfallen und ein grliches Blutbad unter ihr anrichten. Daraufhin brach ein Religionskrieg aus, der mit Unterbrechungen 36 Jahre lang wtete (1562 bis 1598). Nach den ersten acht Kriegsjahren schlo der König Karl Ix., in dessen Minderjhrigkeit seine Mutter, die schlaue und rnkeschtige Katharina aus dem italienischen Hanse Mediei, die Regierung fr ihn gefhrt hatte, einen Frieden mit den Hugenotten und geftattete ihnen freie Religions-bung und Zutritt zu allen mtern. Der Friede fchien ernstlich gemeint und durch die Vermhlung des Prinzen Heinrich von Navarra mit der Schwester des Knigs, Margarete von Valois, aus die Dauer befestigt zu werden. Darum war der Tag der Hochzeit ein Freudenfest, zu welchem sich alle Hupter der Hugenotten, unter ihnen auch Coliguy, in Paris einfanden. Aber die Mutter des Knigs, Katharina, sah in diesem Feste eine Gelegenheit, um alle Hugenotten aus dem Wege zu rumen und gewann ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., fr diesen Plan, indem sie ihm einredete, die Hugenotten htten eine Verschwrung gegen ihn an-gestiftet. In aller Stille und Heimlichkeit wurden die Vorbereitungen zu dem Maffeumorde getroffen. 3. Die Bartholomusnacht. In der Nacht vom 23. auf den 24. August, morgens 3 Uhr am Bartholomustage, ertnten in Paris die Sturmglocken; dies war das Zeichen zum Beginn des blutigen Werkes. Ein Haufe Be-waffneter, gefhrt von Heinrich von Guise, drang in das Schlafgemach Eolignys, der vom Lrme aufgeschreckt wurde, aber vergebens bat, seines Alters zu gedenken. Er wurde niedergestochen und sein Leichnam in den Hof geworfen. Bald war das Morden allgemein, und der König selbst

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 38

1889 - Leipzig : Freytag
38 scho aus seinem Palaste auf seine Unterthanen. In Paris allein kamen zum mindesten 2000 Hugenotten um; aber wie mit Windeseile pflanzte sich das schreckliche Beispiel in ganz Frankreich fort, und es sollen 20.000 bis 30000 Menschen ihr Leben verloren haben. Dennoch wurden die Hu-geuotten uicht vernichtet, sie scharten sich vielmehr aufs neue zusammen, und es brach ein neuer Religionskrieg aus. Zwei Jahre nach jener Schreckens-nacht, die man die Bartholomusnacht, oder die Pariser Blut-Hochzeit nennt, starb Karl Ix., von Gewissensbissen und Seelenangst geplagt, und es folgte ihm sein Bruder Heinrich Iii., der sich mit der katholischen Partei der Guisen entzweite und durch einen Aufstand in Paris gezwungen wurde, bei Heinrich von Navarra Schutz und Hilfe zu suchen. Gerade wollten beide Heinriche Paris belagern, als der König von einem Mnche namens Jacques Clement ermordet wurde. Nun hatte Heinrich von Navarra die nchsten Ansprche aus den Thron, und er wurde von den Hugenotten als Heinrich Iv. zum Könige ausgerufen. 4. Heinrich Iv. (15891610.) Die Katholiken wollten einen Hugenotten nicht als ihren König anerkennen, und es kam deshalb noch .zu weiteren Kmpfen um den Thron. Heinrich zeigte sich dabei immer tapfer und heldenmtig. Als es einmal bei Jvry zur Schlacht kam, fiel er auf die Kniee und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er ein schlechter König werden sollte. Dann rief er seinen Soldaten zu: Kinder, wenn ihr eure Fahne verlieren solltet, so seht nur nach meinem weien Federbusche! Ihr werdet ihn immer auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden." Er siegte und belagerte darauf Paris; aber die Einwohner wollten sich trotz der drohenden Hungersnot nicht ergeben. Darauf that er den entscheidenden Schritt, da er Katholik wurde (1593), und nun ffnete ihm Paris die Thore. Bald darauf erlie er das Edikt von Nantes, 1598, welches den Hugenotten fast gnzliche Religionsfreiheit und Zutritt zu den Staatsmtern einrumte. Die Ruhe, welche jetzt im Lande eintrat, bentzte Heinrich, um als weiser Herrscher mit unermdlicher Frsorge die Wohlfahrt seiner Unterthanen zu befrdern. Er untersttzte Ackerbau und Gewerbe und erlie den durch die Kriegszeit verarmten Bauern einen groen Teil der Steuern. Man schreibt ihm den Ausspruch zu: Ich will, da jeder Bauer Sonntags sein Huhn im Topfe habe." Auch lie er zur Hebung des Verkehrs Brcken bauen, Straen anlegen und ver-bessern, Flsse schiffbar machen und einen groen Kanal zwischen Loire und Seine mit vielen Kosten herstellen; auerdem that er vieles zur Verschnerung von Paris durch ansehnliche Bauteil. Um das Geld mglichst im eigenen Lande zu erhalten, frderte er die Tuchweberei und Seidenfabrikation; er lie Maulbeerbume pflanzen und Spinnereien an-legen. In allen diesen Bemhungen hatte er an dem Marquis und spteren

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 40

1889 - Leipzig : Freytag
40 der Zeit ein leuchtendes Vorbild der Arbeitsamkeit und treuen Pflichter-fllung. Die Blte seines Reiches blieb auch unter seinen nchsten Nachfolgern erhalten. Spter muten die Könige den Frieden von den Dnen wieder mit hohen Abgaben erkaufen, ja der Dne Kannt der Groe machte sich 1016 zum Herrn von England, und diese dnische Herrschaft whrte ein Vierteljahrhundert. Mit Eduard Iii., dem Bekenner", erlosch das angelschsische Knigsheer, und nun landeten die Normannen, die seit 911 die Halbinsel Normandie besaen, mit einem groen Heere unter Wilhelm dem Eroberer, welcher durch seinen Sieg bei Ha-ftings (1066) das normannische Knigshaus von England begrndete. Es regierte etwa hundert Jahre, und durch die Verschmelzung der Normannen mit den Einheimischen bildete sich erst das englische Volkstum mit eigener Sprache. Mit Heinrich Il gelangte das Haus Anjon oder Plantagenet auf den englischen Thron (11541399), dann das verwandte Haus der tancaster (1461). In dieses Zeitalter fllt der mehr als hundertjhrige Krieg mit Frankreich (13401453), der lange Zeit gnstig fr die Eng-lnder verlief, aber seit dem Austreten der Jungfrau von Orleans 1429 eine fr Frankreich glckliche Wendung nahm. Bald nach diesem Kriege brach in England der Krieg der roten und der weien Rose aus; so heit der dreiigjhrige Brgerkrieg (14551485), in welchem sich das Haus Laneaster und das Hans Jork um den Thron stritten, und welcher durch den Sieg Heinrichs Tudor aus einer Nebenlinie von Lancaster beendigt wurde. Dieser vershnte beide Linien durch seine Vermhlung mit Elisabeth aus dem Hause Jork und begrndete als Heinrich Vii. das Haus Tndor (14851603), welchem auer ihm noch angehren: Heinrich Viii., Eduard Vi., Maria Tudor und Elisabeth. 2. Heinrich Viii., Cdnard Vi., Maria. Heinrich Viii., ein herrischer und leidenschaftlicher Mann, war anfangs der Reformation feindlich ge-sinnt und verfate sogar eine Streitschrift gegen Luther, fr welche ihm der Papst den Titel Verteidiger des Glaubens" erteilte. Spter aber sagte er sich vom Papste los, weil dieser ihm die Scheidung von seiner ersten Gemahlin, Katharina von Aragon, einer Tante des Kaisers Karl V., versagte. Er trennte deshalb seine Ehe selbst, vermhlte sich mit Anna Boleyn und erklrte sich fr das Oberhaupt der englischen Kirche. Darauf hob er die Klster auf, deren reiche Gter er verschwendete, und gab eine der Form nach katholische, dem Geiste nach protestantische Kirchen-Verfassung, die er seinen Unterthanen bei Todesstrafe aufntigte. Mancher, der mit diesen Neuerungen nicht einverstanden war, bestieg das '^chafsot, wie der edle Kanzler Thomas Morus. Auch von den sechs Gemahlinnen, die er nacheinander hatte, lie er zwei hinrichten. Erst unter Heinrichs Sohne, dem jungen Eduard Vi., wurde mit Zustimmung des Parlaments, d. i.

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 43

1889 - Leipzig : Freytag
43 drei Monate spter den unerhrten Schritt that und sich mit Bothwell ver-whlte, der trotz der Freisprechung noch immer fr den Morder ihres Gatten aalt erhob sich der schottische Adel, nahm Maria gesangen und zwauq sie. zugunsten ihres unmndigen Sohnes Jakob \I. der Regierung zu entsagen Sie entkam aber nach England und flehte den schtz der Knigin Elisabeth au. Zuerst mit gebhrender Ehrfurcht empfangen wurde ste bald-als Gefangene behandelt; und als verschiedene Befreiungsplane fr Mana Stuart und Mordanschlge gegen Elisabeth entdeckt und rechtzeitig vereitelt ivurdeu. lie Elisabeth die ihr ohnehin verhate Marm immer scharfer bewachen und endlich vor ein Gericht stellen, welches das ^odesurteil der te oerhngte. Am 18. Februar 1587 wurde Maria, 45 ^ahre alt enthauptet und shnte mit edler Standhastigkeit und Ergebung manche ich wie Jei-wungen ihres Lebens; Elisabeth aber konnte von nun an eine Bennruhi-qunq ihres Gewissens und eine bittere Reue nicht loswerden. ' 6. Sptere Geschichte Englands. Mit Elisabeths Tode (1603) war das Haus Tudor ausgestorben, und es folgte der Sohn der Maria Stuart als-Jakob I.; mit ihm kam das Haus Stuart auf den Thron von Eng-land und Schottland zugleich (Grobritannien). Weder er noch fem Sohn Karl I. erwarben sich die Liebe der Unterthanen; diese wurden vielmehr durch die Eigenmchtigkeit der Könige in wachsende Erbitterung veyetzt und erhoben zuletzt einen offenen Aufstand, infolge dessen Komg Karl gefangen genommen und nach zweijhriger Gefangenschast vor einen Gerichtshof gestellt wurde. Dieser verurteilte ihn als Verrter. Tyrannen. ~ame* feint) und Mrder" zum Tode, den er mit rhrender Fassung ertrug (1649). Auf einige Jahre wurde dann England ein Freistaat (Republik), an bereit Spitze Oliver Eromwell mit dem Titel Lord Protektor" stand. Er war ein tchtiger Kriegsmann und unterdrckte nicht nur die inneren Auf-stnde, sondern kmpfte auch glcklich gegeu die Niederlande, gegen Spanien und die Seeruber an der Nordkste Afrikas. Nchst Elisabeth ist ihm der Aufschwung Englands zur ersten Handelsmacht der Welt zu verdanken. Sem Sohn Richard folgte ihm zwar nach, behauptete sich aber nur zwei ^ahre. Darauf wurde die Knigswrde wieder hergestellt und Karl Il (1680), der Sohn des unglcklichen Karl I., aus den englischen Thron berufen. Sein Sohn Jakob Ii. (168588) machte sich aber durch seine religio^ und staatliche Gewaltttigkeit so miliebig, da mau ihn absetzte und seinem Schwiegersohne Wilhelm von Orauien (16881702) die Krone bertrug. Auf ihn folgte die zweite Tochter Jakobs Ii-, Anna (1702 14). Nach ihrem Tode wurde Georg Ludwig aus dem deutsch-welfischen Hause, das? mit den Stuarts verwandt war, die Knigswrde erteilt, welche das-selbe bis in die Gegenwart behauptet hat. Es folgten nach einander ans dem Hause Hannover: Georg I. (17141727). Georg Ii. (172760),

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 47

1889 - Leipzig : Freytag
47 König von 14001410 (Ruprechtsbau). Friedrich I., der Siegreiche, der bse Fritz" (Schlacht bei Seckenheim 1462 das Mahl zu Heidelberg"). Otto Heinrich (1556-59; der Ottoheinrichsbanl. Friedrich Iii., der Fromme (der Heidelberger Katechismus 1563), Friedrich Iv. (15921610 Friedrichsbau), Friedrich V. (Elisabethen- oder Englischer Bau). 2. Friedrich V. von der Pfa!) nahm trotz aller Warnungen die gefhr-liche Krone an. Man sagt, seine Gemahlin, die schne englische Prinzessin Elisabeth, eine Enkelin der Maria Stuart, habe ihn dazu bestimmt und ihm erklrt, sie wolle lieber an einer kniglichen Tafel Brot essen, als an einem kurfrstlichen Tische schwelgen. Unterdessen hatte aber Ferdinand die Untersttzung des Herzogs von Bayern, ja auch Spaniens und des Kur- 12. Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz und Wahlknig von Bhmen. srsten von Sachsen erhalten, während der neue Bhmeuknig der Lust-barkeiteu und rauschenden Festen die Vorbereitung zur Gegenwehr ver-sumte. Als nun ein bayerisches Heer unter der vorzglichen Fhrung des Feldherrn Tilly, untersttzt von kaiserlich spanischen Truppen, in Bhmen eindrang, vermochte Friedrich dem Gegner nur geringe Streitkrfte entgegen-zustellen, da er vergeblich auf Untersttzung durch seinen Schwiegervater, den König von England, gewartet hatte. Die Schlacht am Weien Berge bei Prag (8. November 1620) war in einer Stunde entschieden. Der Winter-knig", wie man spottweise Friedrich nannte, floh nach Brandenburg und

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 74

1889 - Leipzig : Freytag
74 der 2 Millionen Thaler Landesschuld. Er starb hochbetagt 1571; zehn Tage spter sein kinderloser Bruder Johann. So fiel die Neumark fr immer au Kurbrandenburg zurck. Es folgte Joachims Ii. Sohn 8. Johann Georg (157198). Er schaffte alle unntzen Personen, mter und Ausgaben im Hofstaate ab, bestrafte alle ungetreuen und ver-dchtigen Diener und Rte seines Vaters und tilgte die Schulden durch die grte Sparsamkeit. Zur Hebung der Gewerbthtigkeit nahm er tausende von Niederlndern auf, welche während des Kampfes mit Spanien aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Auch sorgte er fr die Schuleu, lie durch ge-lehrte Theologen im Kloster Berge vor Magdeburg 1577 die Kou-kordieuformel (Eintrachtsfor-Niel) aufsetzen und suchte so die Lutheraner und Reformierten mit einander auszushnen. Er starb, 72 Jahre alt, 1598; es folgte ihm sein 52 Jahre alter Sohn 9. Joachim Friedrich (1598 bis 1608), der bis dahin das Erz-ftift Magdeburg verwaltet hatte, etu einsichtsvoller und wohlgebildeter Fürst. Er besttigte das Hausgesetz des Albrecht Achilles von neuem durch den Gera'ischen Hausvertrag, auch sorgte er fr das Schulwesen, fr bessere Ver-waltung der Staatseinknfte, fr Handel und Gewerbe. Um die Ansprche a u s P r e u e n zu verstrken, verheiratete er seinen Sohn Johann Sigismund mit der lteren Tochter des geistes-kranken Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, Anna und nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, der frommen und wohlthtigen Katharina, sich selbst mit der zweiten Tochter, Eleonore. Dadurch erhielt aber Brandenburg zu-gleich Ansprche aus die rheinischen Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg; denn Annas Mutter war die lteste Tochter des Michschen Herzogs Wilhelm des Reichen und Schwester des irrsinnigen letzten Herzogs von Cleve, Johann Wilhelm (+ 1609). Auf Joachim Friedrich folgte sein Sohn Johann Sigismund. 30. Joachim Friedrich. (Nach Stillfried-Kugler, Hobenzollern.)
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